Frauenmantel, eine meiner Lieblingspflanzen im Garten. Nicht nur als Begleitpflanze zu Rosengewächsen, sondern auch wegen ihrer geheimnisvollen Tautropfen. Mehr über die Heilwirkungen von Frauenmantel und seine Anwendung in der Naturheilkunde erfährst du in diesem Heilpflanzenporträt.

Botanisches Porträt

Der Frauenmantel ist eine mehrjährige Pflanze, die eine Höhe von etwa 20 bis 50 Zentimetern erreicht.

Was diese Pflanze so besonders macht, sind ihre charakteristischen, stark gelappten Blätter, die von einer weichen, samtigen Behaarung überzogen sind.

Diese Blätter sind wahre „Tropfenfänger“: Sie sammeln in ihren kleinen Poren an den Blatträndern Tautropfen, die in der Sonne glitzern und einen fast magischen Eindruck hinterlassen – ein Phänomen, das nicht nur Pflanzenliebhaber, sondern auch Alchemisten und Kräuterexperten seit Jahrhunderten fasziniert.

Die unscheinbaren, gelblich-grünen Blüten erscheinen zwischen Mai und September in lockeren Rispen und sind nicht nur für die Bienen ein willkommenes Nahrungsangebot. Wer einmal ein Frauenmantelblatt berührt hat, diese sanfte weiche Oberfläche und doch ist dieses Blatt gleichzeitig so zäh und reißfest. Einfach wunderschön, auch die Blattform, fast wie ein Mantelumhang.

Herkunft und Standort

Frauenmantel ist eine der ältesten Heilpflanzen Europas und Asiens. Schon seit Jahrhunderten wird er sowohl in der Naturheilkunde als auch in der traditionellen Medizin geschätzt. Die Pflanze wächst bevorzugt an feuchten, nährstoffreichen Orten wie Wiesen, Waldrändern und an Bachläufen. Sie ist in Höhenlagen bis zu 2.000 Metern zu finden und fühlt sich besonders in schattigen bis halbschattigen Gebieten wohl. Frauenmantel hat die Fähigkeit, sich an verschiedene klimatische Bedingungen anzupassen, jedoch gedeiht er am besten in kühlen, feuchten Umgebungen.

Inhaltsstoffe und Wirkstoffe

Frauenmantel ist nicht nur ein hübsches Gewächs, sondern ein wahres Kraftpaket an bioaktiven Inhaltsstoffen. Zu den wichtigsten gehören:

  • Gerbstoffe: Diese verleihen der Pflanze ihre adstringierenden, also zusammenziehenden, Eigenschaften und helfen bei der Heilung von Wunden und Entzündungen.
  • Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und schützen die Zellen vor schädlichen freien Radikalen. Zudem fördern sie die Durchblutung und wirken entzündungshemmend.
  • Bitterstoffe und ätherische Öle: Diese wirken nicht nur beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt, sondern fördern auch die Verdauung und helfen bei der Behandlung von leichten Magenbeschwerden.
  • Ellagitannine: Besonders hervorzuheben sind die Ellagitannine, die eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben. Sie unterstützen die Heilung von inneren und äußeren Beschwerden.
  • Saponine und Harze: Diese Substanzen wirken reinigend und unterstützend bei der Entgiftung des Körpers.

Heilwirkung und Traditionelle Anwendungen

Frauenmantel hat sich seit Jahrhunderten als „Frauenkraut“ einen Namen gemacht, da er vor allem bei hormonellen Beschwerden sehr hilfreich ist. Besonders Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden, PMS oder Wechseljahresproblemen leiden, können von der Pflanze profitieren. Frauenmantel hilft nicht nur, die Gebärmutter zu stärken, sondern wirkt auch beruhigend bei Krämpfen und Spannungsgefühlen.

Doch nicht nur in der Frauenheilkunde hat der Frauenmantel eine lange Tradition. Die adstringierende Wirkung des Krautes hilft auch bei Durchfall und anderen Magen-Darm-Beschwerden, wie z.B. Blähungen und leichten Bauchkrämpfen. Darüber hinaus hat die Pflanze auch bei Hautirritationen, Wunden und Ekzemen ihren Platz in der Naturheilkunde. Äußerlich angewendet, lindert er Entzündungen im Mund- und Rachenraum und fördert die Heilung von Hautverletzungen.

aktuelle Studien über die weiterreichenden Wirkungen des Frauenmantels, findest du auch hier https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Alchemilla+vulgaris

Ernte und Verarbeitung

Die ideale Zeit für die Ernte von Frauenmantel ist während der Blütezeit, in den Monaten Juni bis September. Am besten wird das Kraut bei trockenem Wetter geerntet, da dies den Trocknungsprozess erleichtert. Um die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren, sollte das geschnittene Kraut in einem schattigen, gut belüfteten Bereich getrocknet werden. Nach der Trocknung lässt sich Frauenmantel in Form von Tees, Tinkturen, Salben und Ölen verwenden. Die frischen Blätter können ebenfalls für Hausmittel genutzt werden, etwa in Form von Umschlägen oder als Badezusatz.

Verwechslungsgefahr

Frauenmantel gehört zur Gattung Alchemilla, die viele Arten umfasst. Zwar sind alle Arten der Gattung ungiftig, dennoch kann es sinnvoll sein, die Pflanze genau zu bestimmen, um die richtige Sorte zu verwenden und die bestmögliche Wirkung zu erzielen.

Anwendung & Rezepte

Frauenmantel lässt sich auf unterschiedliche Weise in der Naturheilkunde nutzen. Hier einige bewährte Anwendungen:

  • Tee gegen Menstruationsbeschwerden
    1-2 Teelöffel getrocknetes Frauenmantelkraut in 200 ml heißem Wasser 10 Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei Tassen täglich helfen bei der Linderung von Menstruationskrämpfen und Spannungsgefühlen.
  • Sitzbad bei Scheidenentzündung
    50 g getrocknetes Kraut in einem Liter Wasser 15 Minuten lang ziehen lassen, abkühlen lassen und ins Badewasser geben. Das wirkt entzündungshemmend und beruhigend bei vaginalen Beschwerden.
  • Wundumschläge
    Ein abgekühlter Tee aus Frauenmantel eignet sich hervorragend als Umschlag bei kleinen Verletzungen oder gereizter Haut.

Die Pflanze im Garten

Neben seiner medizinischen Anwendung ist Frauenmantel auch eine tolle Bereicherung für jeden Garten. Die Pflanze wächst am besten an halbschattigen, humosen Standorten und bevorzugt lockere Böden. Sie ist pflegeleicht und winterhart, was sie zu einer idealen Pflanze für Anfänger im Gartenbau macht. Zudem eignet sich der Frauenmantel dank seines dichten Wuchses hervorragend als Bodendecker. Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert ein kräftiges Wachstum und möglicherweise eine zweite Blüte im Herbst. Auch im Zusammenspiel mit anderen Heilpflanzen macht er sich gut – zum Beispiel in Kräutergärten oder in einer Heilpflanzenhecke.

Fazit

Frauenmantel ist eine bescheidene Pflanze, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken mag, doch bei genauerer Betrachtung offenbart sie eine beeindruckende Liste an heilenden Eigenschaften. Mit seiner sanften Wirkung auf den Körper, insbesondere auf das weibliche Wohlbefinden, ist er ein wertvoller Begleiter bei vielen Beschwerden. Zudem ist er eine Bereicherung für jeden Garten und ein wahres Schmuckstück in der Naturheilkunde. Frauenmantel ist wirklich eine stille Heldin der Natur, die in keinem Haushalt oder Garten fehlen sollte.



Fotos, Martina Coldewey

Text: Martina Coldewey, mit teilweiser Unterstützung durch KI – ChatGPT (OpenAI), damit ich immer die gleiche Struktur im Inhalt habe