Mein Jahr war geprägt von vielen schönen Begegnungen, aber auch von Abschieden und einer Menge Unruhe – sowohl in der Welt als auch im Außen. Ich bin sicher, dass du ähnliche Erfahrungen gemacht hast oder die Unruhe ebenfalls gespürt hast.
„Das Gedicht von Hermann Hesse über die gestutzte Eiche hat mich in schwierigen Zeiten immer wieder getröstet. Es erinnert mich daran, wie man auch nach Schlägen und Widrigkeiten stark bleiben kann.“
Gestutzte Eiche
Wie haben sie dich, Baum, verschnitten,
Wie stehst du fremd und sonderbar!
Wie hast du hundertmal gelitten,
Bis nichts in dir als Trotz und Wille war!
Ich bin wie du, mit dem verschnittnen,
Gequälten Leben brach ich nicht
Und tauche täglich aus durchlittnen
Roheiten neu die Stirn ins Licht.
Was in mir weich und zart gewesen,
Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt,
Doch unzerstörbar ist mein Wesen,
Ich bin zufrieden, bin versöhnt,
Geduldig neue Blätter treib ich
Aus Ästen hundertmal zerspellt,
Und allem Weh zu Trotze bleib ich
Verliebt in die verrückte Welt.
Hermann Hesse
Wie geht es dir in schwierigen oder unruhigen Zeiten? Was stärkt dich? Gönnst du dir dann eine Pause, um zu reflektieren, innezuhalten und dich zu sammeln? Was tut dir in solchen Momenten gut, um Achtsamkeit zu bewahren und in deiner Mitte zu bleiben?