Der Alant (botanisch: Inula helenium), auch Echter Alant genannt, gehört zu den ältesten bekannten Heilpflanzen Europas. Bereits in der Antike wurde er wegen seiner vielseitigen Wirkung geschätzt. In der Volksheilkunde erlebte er eine Blütezeit, bevor er in Vergessenheit geriet. Heute wird der Alant wiederentdeckt – als kraftvolle Heilpflanze für Atemwege, Verdauung und Haut.
Herkunft und Standort
Der Alant stammt ursprünglich aus Zentralasien und wurde bereits von den Römern in Mitteleuropa eingeführt. Heute findet man ihn verwildert in Wiesen, an Wegrändern und Böschungen, bevorzugt auf nährstoffreichen, tiefgründigen und eher feuchten Lehmböden. Als Kulturpflanze wird er in Kräutergärten angebaut – besonders gerne in Klostergärten oder naturnahen Gärten.
Botanische Merkmale
Der Alant gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Charakteristisch sind seine großen, länglichen Blätter und die leuchtend gelben Blüten, die an Sonnenblumen erinnern – jedoch kleiner und feiner. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Als Korbblütler sind sie ggf. für Allergiker ein gewisses Risiko.
Inhaltsstoffe des Alant
Die medizinisch genutzte Pflanzenteil ist die Wurzel (Inulae radix), die folgende Wirkstoffe enthält:
- Inulin: Ein präbiotischer Ballaststoff, gut für die Darmflora
- Helenin: Ein Gemisch aus Sesquiterpenlactonen (z. B. Alantolacton), wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend
- Ätherische Öle: Mit Kampfer-ähnlichem Geruch, schleimlösend und keimhemmend
- Harze, Bitterstoffe und Schleimstoffe: Unterstützen Verdauung und Atemwege
Heilwirkung und Anwendung in der Heilkunde
Der Alant ist besonders bekannt als Hustenpflanze und wurde früher als „Hustenwurzel“ bezeichnet. Seine Anwendung reicht von der Behandlung von Atemwegserkrankungen bis zu Magen-Darm-Beschwerden:
Anwendungsgebiete:
- Husten, Bronchitis, Asthma: schleimlösend, krampflösend
- Verdauungsprobleme: fördert Gallefluss und Verdauung, lindert Blähungen
- Wurmbefall: traditionell als Wurmmittel
- Hautprobleme: äußerlich bei Ekzemen und schlecht heilenden Wunden
Zubereitungsformen:
- Tee: Aus getrockneter, zerkleinerter Wurzel
- Tinktur: Alkoholischer Auszug, besonders wirksam bei Husten
- Sirup: In Kombination mit Honig oder Zucker zur Reizhustenlinderung
- Wurzelpulver: Innerlich oder äußerlich verwendbar
Tipp: Alanttee am besten nur kurweise anwenden, da die Wirkstoffe in hohen Dosen zu Reizungen führen können.
Erntezeit und Verarbeitung
Die Wurzel des Alant wird im Herbst (September bis Oktober) oder im zeitigen Frühjahr (März) geerntet, wenn der Wirkstoffgehalt am höchsten ist. Wichtig:
- Pflanze ausgraben und Wurzel gründlich säubern
- In kleine Stücke schneiden
- An einem luftigen, schattigen Ort trocknen
Die getrocknete Wurzel ist bei richtiger Lagerung mehrere Jahre haltbar.
Verwechslungsgefahr
Der Alant kann mit anderen gelb blühenden Korbblütlern verwechselt werden, insbesondere mit:
- Pestwurz (Petasites) – hat aber ganz andere Blätter und Blüten
- Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) – giftig, kleinere Blätter und Blüten
- Rainfarn (Tanacetum vulgare) – kleinere, stark duftende Blüten, ebenfalls nicht essbar
Achtung: Wer wild sammelt, sollte sich sicher sein. Bei Unsicherheit besser im Kräutergarten kultivieren oder aus vertrauenswürdiger Quelle beziehen.
Alant im Garten
Alant ist eine beeindruckende Erscheinung im Garten – majestätisch, pflegeleicht und ein echter Insektenmagnet. Als Heilpflanze verdient er einen festen Platz im naturnahen Garten:
- Sonniger bis halbschattiger Standort
- Tiefgründiger, lockerer Boden
- Mehrjährig, frosthart
Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, wo er sich wohlfühlt, da vermehrt er sich auch im Garten gerne und wandert weiter.
Pflanzen oder auch Saatgut kann man hier kaufen: https://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/pflanzen-saatgut/abelie-augentrost/alant/alant-pflanze
Im Herbst kann ich auch gerne mal Saatgut verschicken, wenn jemand Interesse hat, einfach über https://martinacoldewey.de/kontakt melden, (Portokosten Übernahme erwünscht).
Rezept für Alant-Hustensirup
Dieser Sirup ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Reizhusten, Bronchitis und Verschleimung der Atemwege.
Aber Vorsicht, bei einer Allergie gegen Korbblütler.
Zutaten:
- 50 g getrocknete Alantwurzel (oder ca. 80–100 g frische, gut gereinigte Wurzel)
- 500 ml Wasser
- 300–400 g Honig oder brauner Zucker (je nach Geschmack)
Zubereitung:
- Wurzel abkochen: Die zerkleinerte Alantwurzel mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen.
- Abseihen: Den Sud durch ein feines Sieb oder Tuch abgießen.
- Sirup kochen: Den Sud wieder in den Topf geben, den Honig oder Zucker hinzufügen und unter Rühren bei geringer Hitze einkochen lassen, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht (ca. 30–40 Minuten).
- Abfüllen: In saubere, sterilisierte Flaschen oder Gläser abfüllen und gut verschließen.
Anwendung:
- 3× täglich 1 Teelöffel bei Husten oder Heiserkeit
- Kinder: halbe Dosis
- Kühl und dunkel lagern (hält sich im Kühlschrank mehrere Monate)
Anleitung zur Herstellung einer Alant-Tinktur
Die Tinktur ist stark konzentriert und wirkt schleimlösend, antibakteriell und verdauungsfördernd. Ideal bei hartnäckigem Husten, aber auch bei Blähungen oder zur Stärkung der Lunge.
Zutaten:
- 100 g getrocknete oder frische Alantwurzel
- 500 ml hochprozentiger Alkohol (z. B. Doppelkorn, Wodka oder Weingeist, mind. 40 %)
- Schraubglas mit Deckel
Zubereitung:
- Wurzel vorbereiten: Wurzel gut zerkleinern (frisch oder getrocknet).
- Ansetzen: Die Wurzel in ein sauberes Glas geben und mit Alkohol übergießen, bis sie gut bedeckt ist.
- Ziehen lassen: Gut verschließen und an einem dunklen, kühlen Ort mindestens 3 Wochen stehen lassen. Täglich leicht schütteln.
- Filtern: Nach der Ziehzeit durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen und in dunkle Tropfflaschen füllen.
Anwendung:
- Innerlich: 3× täglich 10–15 Tropfen in etwas Wasser bei Husten, Verdauungsbeschwerden oder zur Immunstärkung
- Äußerlich: In Salben oder als Umschlag bei Hautproblemen
Hinweis: Wegen des Alkoholgehalts nicht für Kinder oder Schwangere geeignet.
Vorsicht ebenfalls bei einer Allergie gegen Korbblütler.
Fazit
Der Alant ist eine kraftvolle, aber wenig bekannte Heilpflanze, die unsere heimische Heilkunde bereichern kann. Seine schleimlösende und verdauungsfördernde Wirkung macht ihn zum wertvollen Helfer in der Naturapotheke. Wer ihn kennt und richtig nutzt, gewinnt ein echtes Pflanzenjuwel mit Geschichte – und Zukunft.
Fotos, Martina Coldewey
Text: Martina Coldewey, mit teilweiser Unterstützung durch KI – ChatGPT (OpenAI), damit ich immer die gleiche Struktur im Inhalt habe